****** Mit dem Album The Stranger und der Single Just The Way You Are, die in den amerikanischen Charts Anfang 1978 bis in die Top 5 kam, feierte Billy Joel den längst fälligen Durchbruch. The Stranger entwickelte sich 1978 zu einem der bestverkauften Alben in den USA und wurde mit Platin ausgezeichnet. Als das Nachfolgewerk 52nd Street Im November 1978 die Spitze der amerikanischen LP-Charts erreichte, stand The Stranger immer noch in den Top 30.<br>Auch in Europa stieß er auf ein interessiertes Publikum. Just The Way You Are kam in England bis in die Top 30 und war auch in der Bundesrepublik Deutschland ein vielgespielter Titel im Radio. Anfang 1978 kam er auf eine Deutschlandtournee, die sich allerdings noch im kleinen Rahmen abspielte, in Clubs, größeren Sälen und kleineren Hallen. Seine Auftritte waren dermaßen überzeugend, daß er auch hierzulande auf ein interessiertes Publikum stieß. Ich habe während dieser Tournee ein Konzert von ihm besucht und bin seitdem ein Fan von ihm.<br>Einmal beim großen Publikum angekommen, wußte Billy seine Chance zu nutzen. Schließlich kommt es nicht sehr oft vor, daß sich auch einmal echte Qualität durchsetzt. Mit seinem Ende 1978 veröffentlichten sechsten Album 52nd Street konnte er sich endgültig als Star etablieren, der Weg zum Superstar war frei. Die erste daraus ausgekoppelte Single My Life schoß zur Jahreswende 1978/79 in die amerikanischen Top 5 und bescherte ihm auch in Europa einen respektablen Hit (u.a. Top 10 in England). Mit Big Shot und Honesty warf das Album gleich noch zwei weitere Singlehits ab, die sich in der amerikanischen Hitparade recht ordentlich plazieren konnten.<br>Im Gegensatz zu seinen früheren Werken dominieren auf 52nd Street schnellere, rockigere Lieder. Die Lieder gehen im Gegensatz zu seinen früheren Werken sofort ins Ohr, man braucht hier nicht viel Zeit, um sich mit ihnen anzufreunden. Musikalisch tendierte Billy auf diesem Album in Richtung Mainstream, allerdings sehr vielfältig gespielt und sehr trickreich arrangiert. Für den richtigen Ton sorgte eine Spitzenband bestehend aus Steve Khan (Gitarre), Doug Stegmeyer (Baß), Richie Cannata (Saxophon, Klarinette und Orgel) und Liberty DeVitto (schlagzeug) sowie Gastmusiker wie Freddie Hubbard (Trompete), Ralph McDonald (Percussion) und David Soinozza (Gitarre). Auf My Life wirkt Peter Cetera von Chicago als Backgroundsänger mit.<br>Was auffällt ist die Tatsache, daß das Album sehr sauber produziert ist, daß hier nichts dem Zufall überlassen wurde. Hier gebührt dem Produzenten Phil Ramone ein besonderes Lob, denn unter seiner Regie wurde nichts dem Zufall überlassen sondern ein marktgerechtes Qualitätsprodukt hingelegt, dem man als Hörer, vorausgesetzt, man mag diese Art von Musik, einfach nicht widerstehen kann. In Zeiten des alles beherrschenden Discosound bot 52nd Street halt eine echte musikalische Alternative.<br>52nd Street ist ein schönes, zeitloses Werk, das Billy Joel-Fans zu schätzen wissen. Wer für sein Geld einen entsprechenden Gegenwert erwartet, der liegt mit 52nd Street goldrichtig. Last edited: 24.08.2008 13:57 |