****** Wenn ich die interessanteste Künstlerin des letzten Jahrzehnts küren müsste, würde meine Wahl wohl auf Tahliah Barnett, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen FKA Twigs, der ähnlich sperrig ist wie ihre Musik, fallen.<br>Ihre Klangwelt auf dem Debüt-Album "LP 1" auszukundschaften war fast eine spirituelle Erfahrung für mich. Anfangs klang ihre Musik nämlich völlig sperrig und unbegreiflich in meinen Ohren, aber zum Glück war ich hartnäckig und habe das Album einfach immer weiter gehört, bis die Puzzlesteine wie von selbst an die richtige Stelle fielen. Seitdem gehört "LP 1" zu den wichtigsten Alben in meiner Karriere als Musikkonsument und "Two Weeks" und "Video Girl" zu den besten Songs der letzten 10 Jahre für mich.<br>5 Jahre später kam im Vorjahr dann endlich das zweite Studioalbum der exzentrischen Künstlerin, auch wenn sie die Wartezeit mit einer tollen EP verkürzte. Ich dachte, dass es ein Kinderspiel werden würde, Zugang zu "Magdalene" zu finden, da ich die Musik von FKA Twigs ja inzwischen verstanden hatte. Aber so einfach war es wieder nicht: die Vorab-Single "Home With You" ließ mich mal wieder ziemlich ratlos zurück. Also musste ich erneut ein twigsches Puzzle lösen, und es war kaum weniger befriedigend wie beim Debüt es zu schaffen. Das Album ist durchzogen von einer leicht mystisches, oft etwas entrückten Stimmung; selbst nach vielen Hördurchgängen verlieren die Songs nichts von ihrem Reiz.<br>FKA Twigs möge bitte so weitermachen. Generische, eingängige Popmusik liefern genug andere Künstlerinnen; von der Britin erwarte ich mir auch vom dritten Album ein abenteuerliches Rätsel voller Mystik und Geheimnisse.<br><br>Highlights:<br><br>Fallen Alien<br>Mary Magdalene<br>Sad Day |