| ****** Gerry Rafferty war wohl die musikalische Überraschung des Jahres 1978. Zumal er mit seiner Musik, einer Mischung aus Folk und sanften Rock, völlig gegen den herrschenden Trend schwamm. Punk New-Wave und Discosound hießen die Zauberwörter und damit ließ sich damals jede Menge Geld machen. Es gab aber auch ein großes Publikum, nennen wir es mal die schweigende Mehrheit, die sich mit dieser Musik überhaupt nicht anfreunden konnte und die sich davon schlichtweg genervt war. Da kam Gerry Rafferty mit dem Album City To City gerade recht und bot dem Punk, New-Wave und Discosound genervten und geschädigten Publikum eine echte musikalische Alternative. Gerrys Angebot wurde vom Publikum dankbar angenommen. Gerry Rafferty war kein Neuling im Showgeschäft, schon seit gut 10 Jahren war er aktiv. Zuerst bei den Humblebums, einer Folkgruppe, die in den Jahre 1969 und 1970 drei vorzügliche Alben veröffentlichte, die sich aber nicht verkauften. Nach dem Ende der Humblebums veröffentlichte Gerry 1971 sein erstes Soloalbum Can I Have My Money Back, das aber ebenso wie die Alben der Humblebums unbeachtet blieb. Zusammen mit Joe Egan gründete er Stealers Wheel, die zwar mit Stuck In The Middle With You einen Tophit und mit Everybodys Agreed That Everything Will Turn Out Fine und Star zwei weitere solide Hits landeten, und die mit Stealers Wheel (1972), Ferguslie Park (1973) und Right Or Wrong (1975) drei vorzügliche Alben ablieferten, denen allerdings die große Anerkennung versagt blieb. Nach dem Ende der Stealers Wheel schien Gerry wie vom Erdboden verschluckt. Anfang 1978 tauchte er mit der Single Baker Street, eines der schönsten und prägnantesten Lieder der 70er überhaupt, urplötzlich aus der Versenkung auf und landete einen internationalen Superhit. Das dazugehörige Album City To City bewies, daß Baker Street keinesfalls eine einmalige Angelegenheit ist. Wer je ein Stück der Stealers Wheels gehört hat, dem dürften die Klänge des Openers The Ark vertraut klingen. Das Stück ist stark von englischem Folk beeinflußt, unterlegt mit sanftem Rock. Durch Gerrys verträumt, stark an Paul McCartney erinnernde Stimme, bekommt The Ark eine einzigartige Atmosphäre. Was dann folgt, ist inzwischen ein Stück Musikgeschichte: Baker Street mit seinen durch Mark und Bein gehenden Saxophonpassagen von Raphael Ravenscroft. Das sanft vor sich dahinplätschernde Lied wäre im Grunde nicht weiter auffällig, wären da nicht diese unglaublichen Instrumentalpassagen. Wer dieses gigantische Werk einmal gehört hat, der wird es nie wieder vergessen. Wenn man einmal eine Auflistung der 20 besten Lieder der 70er Jahre macht, dann wäre das magische Baker Street ein heißer Anwärter auf Platz 1. Nein, es müßte Nummer 1 sein, denn etwas vergleichbares von einer solchen Qualität gibt es kein zweites Mal. Als Singleauskopplung bescherte diese Ausnahmenummer Gerry Rafferty einen echten Welthit. Als Singleauskopplung Nummer 2 kam Right Down The Line im Spätsommer 1978 bis in die amerikanischen Top 10. Gegen die Ausnahmenummer Baker Street verblaßt dieses Stück selbstverständlich, bietet aber nichts desto Trotz sehr schönen und harmonischen Softrock. City To City bietet flotten Folkrock in bester Stealers Wheel Tradition. Stealin Time ist ein hübsche und solide Ballade, die aber nicht weiter auffällt. Ebenfalls solide und nicht weiter auffällig ist Mattis Rag. Dann langt Gerry ein zweites Mal ganz gewaltig zu: Die lange, pianobetonte Ballade Whatever Written In Your Heart, angereichert mit Gospel ähnlichen Chören, verbreitet eine unglaublich intensive Atmosphäre mit fast magischen Momenten. Home And Dry ist ein solider mid-tempo Rocker, mit dem sich Gerry allerdings ein wenig unter Wert verkauft. Immerhin war das Stück gut genug, um als Single zur Jahreswende 1978/79 bis in die amerikanischen Top 30 zu kommen. Ein wunderbar folkloristisch angehauchtes Lied ist Island. Gerrys sehnsüchtig klingende Stimme und der unglaublich eingängige Refrain machen Island zu einem kleinen Juwel (1988 nahm Michael Holm Island in deutscher Sprache unter dem Titel Insel im Strom neu auf. Hätte er seine Insel 10 Jahre früher aufgenommen, so hätte er mit seiner wunderbaren deutschen Version garantiert einen Hit gelandet). Den Abschluß von City To City bildet Waiting For The Day, ein temperamentvoller, aber etwas fader Rocker. Auch wenn Waiting For The Day das meines Erachtens schwächste Stück des Albums ist, so trübt es doch nicht den überragenden Gesamteindruck. City To City ist von der Qualität her das beste Album, was Ende der 70er Jahre erschienen ist. Allein Baker Street, Whatever Written In Your Heart und Island machen City To City zu einem herausragendem Ereignis. Last edited: 13.06.2006 13:44 |
| ****** 8 der zehn Titel sind schlicht hervorragend, die anderen beiden immer noch sehr gut. Diese Ausbeute ist auf diesem hohen Niveau etwas ganz Besonderes. "City To City" zähle ich zu den besten Alben ever und überhaupt. |
| ****** Sehr gute, schöne Lieder, mit sehr angenehmer Stimme gesungen. |
| ****** Long live the 70's! Und hier einer der unbestrittenen Höhepunkte von einem Mann aus Paisley, Schottland. |
| ****** Das Beste Album allerzeiten........ für mich..... und meine Vorreder haben schon gesagt warum !!! |
| ****** Habe diese Platte seit 10 jahren nicht mehr gehört. Jetzt wiederentdeckt, und erneut begeistert davon. Zeitlos gut |
| ****** Ich vergebe auch knapp die 6, auch wenn heute nicht mehr ganz alle Songs so überzeugend tönen wie damals... ;-) |
| **** Sicher, ein hörenswertes Album..aber von der Höchstzahl Welten entfernt..gepflegte Langeweile, aufgerundete 3.75* Last edited: 16.01.2012 18:00 |
| ***** Unbestritten ein wirklich gutes Album, aber auf die Höchstwertung komme ich hier absolut nicht... |
| ****** Gerry Rafferty's Meisterwerk. 10 Songs, die alle im oberen Bereich liegen ohne einen Ausfall.<br>Seine anderen Alben sind zwar alle solide, durchaus hörbar, aber kommen leider an dieses Werk nicht annähernd heran. |
| ****** Ja, das beste Album aller Zeiten, das mit zeitlos schönen Songs unverlöschlich leuchtet. |
| ** Sorry sorry sorry! Aber ich finde das Album einfach nur super langweilig! Baker Street ist ein grandioser Evergreeen doch der Rest vom Album ist absolut nicht meine Welt *schnarch*. Solide handgemachte Musik jep, gut produziert und gemastert jep, doch melodisch sowas von boring. Völlig überbewertet bisher, sorry Jungs. 2-3* |
| ****** Ein hervorragendes Album. |
| ***** Das mit Abstand bekannteste Album (1978) des Schotten und<br>wohl auch sein bestes Werk....und das sicher nicht nur wegen<br>"Baker Street"! <br><br>Ganz knappe 5.<br><br>(4.75) |
| ****** Sein Durchbruchsalbum schlecht hin.<br>Mit der Hitsingle Baker Street, welche weltberühmt wurde.<br>Was anderes wie eine klare 6 wäre untertrieben. Last edited: 26.03.2022 19:02 |
| ***** Baker Street thront über allem, aber dazu gibt es auch ein paar wirklich schöne Songs.<br><br>Zu diesem Album gibt es eine Podcast-Folge "SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten", in der man interessante Infos und die Meinungen der Redaktion zu diesem Album bekommt.<br><br>Das Gerry Rafferty die Platte endlich veröffentlichen durfte, war ein richtiger Befreiungsschlag für den Künstler. Vorher war es ihm rechtlich nicht erlaubt, Musik zu veröffentlichen. Es gab noch rechtliche Streitigkeiten mit den Mitgliedern seiner vorherigen Band Stealers Wheel, mit denen er den Hit "Stuck In The Middle With You" rausgebracht hatte. Der Song kam 1973 raus und wurde als Teil des Quentin Tarantino Films "Reservoir Dogs" 1992 zum zweiten Mal zum Hit.<br><br>Für den ehemaligen SWR1-Musikredakteur Christian Pfarr war Gerry Rafferty vor allem deshalb ein großartiger Komponist, weil er ein ganz besonderes Gespür für Melodien und Harmonien hatte. Das hatte Gerry Rafferty , findet Pfarr. und Disko-Ära standen musikalisch ganz andere Schwerpunkte im Vordergrund als eine vielschichtige und ausgefeilte Harmonie.<br><br>Das Raffertys größter Hit "Baker Street" überhaupt veröffentlicht wurde, der ihn finanziell unabhängig machte, war eigentlich auch gar nicht geplant. Die Plattenfirma wollte die Single ursprünglich gar nicht veröffentlichen, erst nachdem Rafferty und sein Produzent beim Label insistierten, durfte die Single veröffentlicht werden Glück für Rafferty. Die legendäre Saxophon-Melodie aus dem Song "Baker Street" wurde übrigens von dem britischen Saxophonisten Raphael Ravenscroft gespielt.<br>Später gab es auch noch Streit um die vermutlich berühmteste Saxophon-Melodie der Popgeschichte. Ob sie tatsächlich frei improvisiert war, wie der Saxophonist behauptet hat, oder ob es dazu noch eine andere Hintergrundgeschichte gibt, darüber sprechen wir im Podcast.<br><br> https://open.spotify.com/episode/0pBu86WwVwr5b5c84Pgdlt? |
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